Zimmerpflanzen im Herbst und Winter

Es ist September, es ist endlich Herbst! Ich freue mich, dass meine Lieblingsjahreszeit endlich beginnt und sehe mich nach einem eisigen Waldspaziergang durch raschelnde Blätter schon mit einem heißen Kakao vor dem Kamin sitzen, um mich aufzuwärmen. Ich freue mich darauf, dass es draußen langsam kälter wird, die Tage kürzer und die Regentage immer häufiger werden. Ich freue mich auf lange Leseabende bei Kerzenschein und Kürbis bis zum Umfallen.

Aber weißt du, worauf ich mich nicht freue? Auf die Umstellung meiner Pflanzen. Mittlerweile habe ich zwar eine Routine entwickelt
und finde mich damit ab, dass meine Pflanzen nicht allzu glücklich sind, wenn sich die Sonne weniger zeigt und wahrscheinlich die Eine oder Andere auch eingehen wird. Aber das Schlimmste an der kalten Jahreszeit in Bezug auf meine Pflanzen ist, dass sie viel länger zum Wachsen brauchen. Sehr viel länger. Und das ist wirklich nicht schön, wenn man so ungeduldig ist, wie ich es bin.

Nichtsdestotrotz müssen wir wohl alle dadurch und ich habe dir 6 Tipps aufgeschrieben, mit denen du deine Pflanzen durch den Herbst und Winter bringst:

1. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit

Wenn es draußen ungemütlicher wird, willst du es in deiner Wohnung mit Sicherheit kuschelig warm haben. Durch die Heizungsluft wird die Luft allerdings ziemlich trocken, was für die meisten deiner Pflanzen bedeutet, dass sie eine extra Portion Feuchtigkeit gebrauchen können. Vor allem, wenn du exotische Pflanzen wie z.B. Alocasien oder Philodendren besitzt, solltest du auf jeden Fall für ein bisschen mehr Luftfeuchtigkeit sorgen. 

Wenn du einen Luftbefeuchter besitzt, bist du immer auf der sicheren Seite. Diesen brauchst du aber nicht unbedingt. Es reicht auch schon aus, ein paar Wasserschüsseln zwischen deine Pflanzen zu stellen, sodass die verdunstende Flüssigkeit ihnen etwas Gutes tun kann. Wenn du nicht allzu viele Pflanzen besitzt oder es dir nichts ausmacht, kannst du deine grünen Lieblinge auch gern regelmäßig mit (Regen-)Wasser besprühen.

2. Passe dein Gieß- und Düngeverhalten an

Pflanzen haben nicht das ganze Jahr über denselben Wasser- und Nährstoffbedarf. Im Frühling und Sommer befinden sie sich in der Wachstumsphase, darum solltest du von ca. April bis September regelmäßig düngen und je nach Pflanze, Standort und Größe gießen (wie du richtig gießt, kannst du übrigens hier nachlesen). In den Herbst- und Wintermonaten machen Pflanzen eine Ruhepause. Deshalb solltest du am besten von Oktober bis März nur noch sehr selten bis gar nicht düngen und auch weniger gießen. Logischerweise ist es im Herbst und Winter nicht so warm wie das restliche Jahr über und auch die Sonne scheint nicht so intensiv, deshalb haben deine Pflanzen auch weniger Bedarf an Wasser.

3. Sorge für mehr Licht

Wie oben bereits erwähnt, nimmt die Intensität der Sonne in den Herbst- und Wintermonaten ab und die Tage werden immer kürzer. Demzufolge erreicht deine Pflanzen weniger Licht, obwohl sie dieses nach wie vor natürlich brauchen. Ich empfehle dir deshalb eine Tageslichtlampe mit mind. 6000K, die die Sonne gut ersetzt und – je nachdem, wieviel Platz du zuhause hast – deine Pflanzen näher ans Fenster zu stellen. 

4. Lasse deine Pflanzen nicht frieren

Ich liebe frische Luft. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres als am Morgen aufzustehen und die Wohnung erstmal gut durchzulüften. Solang keine sensiblen Pflanzen direkt neben oder vor dem Fenster stehen, steht dem Lüften auch im Herbst und Winter nichts im Wege. Wenn es allerdings sehr kalt ist (ich rede von deutlichen Minusgraden), rate ich dir, deine Pflanzen während des Lüftens an ein geschütztes Plätzchen zu stellen. Große Temperaturschwankungen (mehrmals) täglich tun keiner Zimmerpflanze gut.

Aber nicht nur während des Lüftens kann es deiner Pflanze zu kalt werden. Wenn deine Pflanzen so nah am Fenster stehen, dass die Blätter die Scheibe berühren, kann es im kalten Winter zu Erfrierungen an den Blättern kommen. Achte am besten darauf, dass sie zwar nah an der Scheibe stehen, aber nicht so nah, dass die Blätter das Glas berühren. 

Und auch an die Wurzeln solltest du denken. Wusstest du, dass deine Pflanzen kalte Füße bekommen können? Auf kalten Fliesen oder anderen Bodenbelägen, die im Herbst und Winter kalt werden, können die Wurzeln deiner Pflanzen geschädigt werden. Dem kannst du aber ganz einfach entgegen wirken, indem du sie auf Pflanzenhocker stellst oder unter die Übertöpfe einen isolierenden Unterleger legst. Hierzu eignen sich Materialien wie z.B. Bambus, Kork oder Styropor. 

Mein Tipp: Fülle in den Zwischenraum zwischen Übertopf und Topf eine Schicht Blähton. 

5. Pausiere das Umtopfen

Wenn du die ersten 4 Punkte aufmerksam gelesen hast, weißt du nun, dass sich deine Pflanze im Herbst und Winter nicht mehr in der Wachstumsphase befinden. Deshalb ist es ratsam, mit dem Umtopfen bis zum Frühjahr zu warten. In den kalten Monaten hat es deine Pflanze schwer, schnell neue Wurzeln zu bilden und das Risiko, dass sie das Umtopfen nicht gut verkraftet ist viel größer als in den Sommermonaten. 

6. Suche nach Schädlingen

Schädlinge sind lästig und es gibt sie das ganze Jahr über. Sobald aber die Heizperiode beginnt und die Luft trockener wird, kommen die bösesten der bösen Schädlinge zuhauf daher: THRIPSE! Sie sind unscheinbar, vermehren sich unglaublich schnell und wenn man den Befall bemerkt, ist es meistens schon zu spät, weil sie sich überall ausgebreitet haben. Dennoch: Untersuche vor allem in der kalten Jahreszeit deine Pflanzen vermehrt auf Schädlinge und halte sie damit in Schach. Wie du Schädlinge erkennst und sie bekämpfst, erfährst du hier.

Mit diesen 6 Tipps bist du nun gewappnet für die kommenden Monate. Ich spüre schon jetzt die Ungeduld in mir und werde wahrscheinlich bald stündlich vor meinen Pflanzen stehen, um zu schauen, ob irgendwo ein neues Blatt daher kommt. Wenn es etwas Neues gibt, erfährst du es im Übrigen immer zuerst bei Instagram. Abonniere mich gern & erzähle mir, ob du auch so ungeduldig bist.

Wenn du noch weitere Tipps für die kalte Jahreszeit hast, teile sie gern hier in den Kommentaren. Ich freue mich auf den Austausch mit dir!

WingardiumLeVanessa

Schön, dass du hier bist! Ich bin Vanessa, 28 Jahre alt & wohne im schönen Sachsen. Zieh Deine Jogginghose an, trink mit mir 'nen Kakao und mach's Dir gemütlich hier. Missetat begangen.

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